Ein Himmel von Pflege inmitten der AIDS-Hölle

 „Angefangen hat es eigentlich wie in den guten alten romantischen Missionszeiten: Ein Missionar wird als „Einzelkämpfer“ in eine Gegend geschickt. Als er sich aufmacht das Evangelium zu predigen findet er sich von Menschenmassen umgeben die viel mehr als nur fromme und gute Worte brauchen. Dann geht es wie zu alten Zeiten entsprechend Bertolt Brechts oft zitiertem Dreigroschenoper Diktum: “Erst kommt das Fressen und dann die Moral”, und das ist für den profanen Menschen der Prototyp der ganzheitlichen Methode. Hätte man sich die Mühe gemacht in der Bibel zu blättern, dann wäre einem der Urtyp des ganzheitlichen Heiles und der ganzheitlichen Heilung begegnet in Jesus, der die Kranken heilt, die Hungrigen speist, die Trauernden tröstet, den Blinden die Augen öffnet und uns genau darin die Vollkommenheit seines Heilswillens offenbart, dass er uns darin zum Glauben führt, die Sünden vergibt und dann zur Nachfolge ruft. „Wie mich der Vater gesandt hat so sende ich Euch“ Das ist das Zentrum der missionarischen Berufung und sie muss sich wie im Urmissionar Christus in der Leib-, Geist- und Seelsorge entfalten. Deshalb haben unsere Missionspioniere Krankenhäuser, Schulen und Kirchen errichtet, mit bewundernswertem Eifer betrieben und alle drei zu Orten der Gotteserfahrung und damit Heilserfahrung gemacht, also zutiefst missionarischen Dienst geleistet.

Freilich haben in vielen der ehemaligen Missionsländer die jeweiligen Regierungen nun auch Schulen und Krankenhäuser errichtet oder die Missionseinrichtungen säkularisiert und in vielen Fällen ist dies ja auch wirklich gut gelungen und werden unsere Ideale von guter Bildung und medizinischer Betreuung weitergeführt. Trotzdem haben unsere katholischen Einrichtungen einen besonderen Stellenwert und eine ganz besondere Berufung, und das gilt für die ganze eine Welt.“

Dies schreibt Pater Gerhard Lagleder aus St. Ottilien, der am Dreikönigstag 1987 in die Zulumission zu unserer Abtei Inkamana ausgesandt wurde und nach dreijähriger Kaplanszeit in Mahlabatini im Jahr 1990 vom Abt in die Pfarreien Mangete und Mandeni als Pfarrer geschickt wurde.


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