Eine wahre Weihnachtsgeschichte - 2003

Am 21. Dezember 2003 wurde ein kleiner, vielleicht drei Tage alter Junge zu uns gebracht nachdem er als ausgesetztes Kind gefunden worden war. Er ist offensichtlich eine Frühgeburt und sehr schwach, dehydriert, unterernährt und hat Mundfäule, was normalerweise ein Zeichen für eine Immunschwäche ist. Er hat kaum die Kraft von einer Babyflasche zu saugen und erbricht bald nach dem Füttern. Er hat auch schweren Durchfall und wir haben jeden Anlaß alles zu versuchen, um sein Leben zu retten.

Pater Gerhard hat ihn in Todesgefahr sofort getauft und wir gaben ihm die Namen Gerland (nach dem Seligen Gerland) und einen Zulu-Namen, der "selig" oder "glücklich", wie es in den Seligpreisungen der Bergpredigt Christi verwendet wird, bedeutet. Er ist wirklich glückselig, dass er zu uns gebracht wurde und wir werden nach Kräften versuchen, ihm eine Überlebenschance zu geben.

Gerland kam vier Tage vor Weihnachten als ausgesetztes Baby zu uns. Das erinnert uns an Christus selbst an Weihnachten, für den kein Platz in der Herberge war und der deshalb in einem Stall geboren und in eine Krippe gelegt wurde. Wir sehen in ihm ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk des Herrn und wir werden ihm all die Liebe schenken, die er so sehr verdient.

Mittlerweile haben wir mehr über seinen wirklichen Hintergrund in Erfahrung bringen können. Und das ist noch viel trauriger als die Geschichte eines lediglich ausgesetzten Kindes:

Gerland ist offensichtlich nicht ein ausgesetztes Kind, sondern es gibt eine Großmutter, die sich um ihn anzunehmen hatte, weil Gerlands Mutter offensichtlich nicht in Erscheinung tritt. Wir haben keine Ahnung, ob sie am Leben ist oder nicht mehr. Gerlands Großmutter muss so frustriert gewesen sein mit der Tatsache, dass sie sich um ihn kümmern musste, dass sie ihn buchstäblich weggeworfen hat - und zwar in die Arme des Mannes, der ihn zu uns gebracht und behauptet hatte, er sei ein ausgesetztes Kind. Er sagte, dass Gerland am Boden aufgeprallt wäre, hätte er ihn nicht aufgefangen, als die Großmutter Gerland ihn nachwarf. Wir haben so unseren Verdacht, dass er möglicherweise der Vater ist und wohl nicht bereit war, sich um seinen Sohn zu kümmern und die Großmutter könnte eventuell ihren Unwillen zum Ausdruck gebracht haben, sich um seinen Sohn anzunehmen.

Keiner weiß was wirklich wahr ist, aber eines is klar, dass ihn außer uns keiner wirklich haben will. Das macht seine Lebensgeschichte noch ähnlicher mit dem Schicksal Jesu, dem man nicht einmal einen Platz zur Verfügung stellte, um auf die Welt zu kommen, außer einen Stall. Wir sind froh und glücklich, dass wir ihm viel Nahrung und Liebe schenken können und wir sind sehr froh. dass wir ihnen jetzt mitteilen können, dass er sich gut entwickelt und dass wir den Wettlauf mit dem Tod möglicherweise doch gewinnen werden und ihn durchbringen können. Er ist ein wahrliches Weihnachtsgeschenk für uns und wir sind froh und glücklich, dass wir ihn weiterhin bemuttern bzw. "bevatern" können.


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