Wie wir Menschen helfen, die durch Covid-19 in Not geraten sind

Südafrika ist wie fast alle Länder der Welt seit März 2020 mit den Problemen der Covid-19-Pandemie konfrontiert.

Das hoch ansteckende Virus stellt die Armen vor besondere Probleme. Wie Pater Gerhard in einem Interview mit Radio Vatikan erwähnte: „Das große Problem ist, dass wir einen großen Teil der Bevölkerung in informellen Siedlungen und in Townships haben, in denen es keine soziale Distanz gibt, wenn Sie in einer Hütte leben, in der 15 Menschen in einem Raum leben, kann man soziale Distanzierung nicht einhalten.“ Darüber hinaus haben die Menschen in informellen Siedlungen und in slumartigen Townships keine Möglichkeit, sich die Hände zu waschen oder die Regeln für gute Hygiene zu befolgen: „Wenn Sie Hunderte von Metern zum Fluss laufen müssen, um Wasser zu holen, dann können Sie Ihre Hände nicht waschen und haben keine Möglichkeit, sich mit einem chemischen Desinfektionsmittel zu desinfizieren: Dies ist ein großes Problem.“

Die Regierung hatte am 26. März 2020 erstmals eine Ausgangssperre für drei Wochen verhängt und wir mussten sehr schnell reagieren, um sicherzustellen, dass unsere Patienten während dieser Zeit versorgt werden.

Wir haben fast 700 Aids-Patienten in einem sehr umfangreichen Behandlungsprogramm. In Vorbereitung auf die Ausgangssperre, erklärt Pater Gerhard, erhielten die Patienten ihre Medikamente zwei Monate im Voraus, „damit sie nicht hierher kommen müssen. Und bislang sind sie sicher.“ Eine ähnliche Strategie wurde für die Unterernährungsklinik gewählt, in der Babynahrung während der gesamten Ausgangssperre an Bedürftige verteilt wurde. Gleiches galt für das Hauskrankenpflege Programm. Die dort Beschäftigten verstärkten die Zahl der Mitarbeiter im Stationären Hospiz.

Pater Gerhard war es ein besonderes Anliegen, seinen Mitarbeitern seinen Dank und seine Bewunderung auszudrücken:
„Ich freue mich sehr über unsere Mitarbeiter! Sie alle bleiben ihrer Berufung als Beschäftigte im Gesundheitswesen treu und kommen gewissenhaft, um sich um ihre Patienten und die Kinder zu kümmern.“

Ausgangssperren: Herausforderung für Kinderheim

Der erste mit dem Sars-Cov-2-Virus infizierte Patient in Südafrika wurde am 5. März 2020 registriert. Die Regierung verhängte daraufhin schnell eine strikte Ausgangssperre. Geschäfte und Schulen waren geschlossen. Das war eine große Herausforderung für das Kinderheim. 55 Kinder, die rund um die Uhr zu Hause sein müssen. Den Betreuern und allen Kindern, ob groß oder klein, wurden die neuen Hygienestandards beigebracht. Wir sind stolz auf unsere Kinder, denn sie haben nicht nur sofort die neuen Verhaltens- und Hygieneregeln angenommen, sondern auch bei vielen neuen Aufgaben geholfen, z. B. beim Nähen von Masken für alle Kinder oder beim Verpacken von Lebensmittelpaketen für Bedürftige. Die Schulen haben vor kurzem nach wochenlanger Schließung wieder geöffnet, aber wir sind besorgt darüber, da die Zahl der Infektionen in Südafrika immer noch steigt. Die Mitglieder unserer Bruderschaft werden alles tun, um unsere Kinder und unsere Patienten zu schützen.

Südafrika leidet immer noch stark unter der Pandemie und ihren Folgen. Am 15. August 2020 hat der Minister für kooperative Regierungsführung und traditionelle Angelegenheiten den nationalen Katastrophenfall um einen weiteren Monat verlängert. Trotz all dieser Schwierigkeiten kümmern wir uns treu um die Hochrisikogruppe unserer immun defizienten und geriatrischen Hospizpatienten und der Kinder unseres Kinderheims, von denen einige aufgrund früherer Krankheiten besonders gefährdet sind. Wir haben uns auch um unsere bedürftigen häuslichen Pflege- und AIDS-Patienten zu Hause gekümmert. Viele dieser Patienten und ihre Familien hungerten nach einer viermonatigen Ausgangssperre. Vom 6. Mai bis 14. Juli 2020 haben wir unser Bestes getan, um Hunderte von Lebensmittelpaketen zu verteilen. Ein Lebensmittelpaket kostet 300 Rand | 18 € | 19 CHF.

Leider mussten wir nach dem 14. Juli 2020 die Verteilung von Lebensmittelpaketen aufgrund der enormen Verbreitung von Covid-19 in unserer Region vorübergehend einstellen. Wir waren uns der Notlage der Menschen bewusst, aber aufgrund eines krankheitsbedingten Personalmangels - 16 unserer 91 Mitarbeiter waren selbst an Covid-19 erkrankt, eine von ihnen starb sogar - und aufgrund des unverhältnismäßig hohen Risikos der Selbstgefährdung hatte unser Management beschlossen, die Verteilung von Lebensmitteln zu unterbrechen. In dieser Zeit konnten wir leider nur Lebensmittel im Care Zentrum selbst verteilen, aber nicht nach außen liefern.

Die Verteilung von Lebensmittelpaketen wurde am 21. September 2020 wieder aufgenommen und seitdem ununterbrochen fortgesetzt

"Kinderfamilien" in der Corona-Krise

„Kinderfamilien“ sind Familien, deren Eltern und Großeltern gestorben sind, in denen es keine Onkel oder Tanten gibt die sich einsetzen könnten, so dass die älteren Geschwister keine andere Wahl haben, als die Verantwortung für die Betreuung der gesamten Familie zu übernehmen.

Viele dieser Kinderfamilien wurden durch AIDS verursacht. Leider ist die Bereitschaft guter Menschen, „AIDS-Waisen“ zu adoptieren oder als Pflegekinder aufzunehmen absolut erschöpft, da die meisten Familien selbst Schwierigkeiten haben, die Mittel zum Überleben zu beschaffen. Da Geschwister kein Kindergeld für ihre Brüder und Schwestern erhalten können, sind sie auf den Feld- und Gartenbau, die Haltung einiger Hühner oder Ziegen, den Verkauf ihrer Produkte am Straßenrand und gelegentliche Jobs angewiesen, um das magere Einkommen für die Ernährung der Familie zu verdienen. Leider sehen viele dieser jungen Frauen keine andere Chance, ein Einkommen zu schaffen, als durch Prostitution. Kinderfamilien wurden von den Covid-19-Ausgangssperren extrem hart getroffen, da viele von ihnen ihren Arbeitsplatz verloren und ihre Straßenstände nicht mehr frequentiert werden. Hunger ist das Ergebnis.

Wir helfen, diese Lücke durch unser umfangreiches Programm zur Verteilung von Lebensmittelpaketen und bei Bedarf durch Spenden von Kleidung, Decken und manchmal auch Haushaltswaren zu schließen.

Nahrungsmittel-Hilfsprogramm

CORONA: Wir helfen!

Viele bedürftige Kranke und ihre Familien haben in der Corona-Zeit ihre Einkommensquellen verloren und hungern. Wir kümmern uns um sie und haben bereits mehr als tausend Lebensmittelpakete verteilt. Aber es besteht noch Bedarf an vielen weiteren.

Ein Lebensmittelpaket kostet 400 Rand | 25 € | 25 CHF.